Ausleitung von Toxinen

Die Ab- und Ausleitungsverfahren haben in der Naturheilkunde einen festen Platz. Ihren Ursprung haben sie bei Hippokrates (griechischer Arzt, 400 v. Chr.) Er definierte Gesundheit als die richtige Mischung der Körpersäfte. Eine Krankheit war dementsprechend ein Ungleichgewicht der Körpersäfte. Ein Zustand, der mit Hilfe von ausleitenden Verfahren wieder zum Ursprung zurückgeführt werden musste. "Schlechte Säfte" sammeln sich durch vielerlei Ursachen im menschlichen Körper. Erwähnt seien die Konsumgifte wie Kaffee, Nikotin, Alkohol, aber auch übermässiger oder einseitiger Nahrungskonsum. Eine Funktionsschwäche von Nieren, Leber, Haut, Lunge oder Darm sowie Stress sind hier als Ursachen zu nennen.

Ausleiten heisst den Körper freimachen von Giften, Schad- oder Schlackenstoffen, um den Körper aufnahmefähig für die feine und nebenwirkungsarme, naturheilkundliche Therapie zu machen. So werden die Ausleitungsverfahren heute oft als Basistherapie angewendet.

Anwendungsmöglichkeiten:
Abgeschlagenheit, schmerzende Gelenke, Kopfschmerzen, Herzschwäche, rheumatischer Formenkreis, Übersäuerung, Stoffwechselprobleme, Hautprobleme und viele andere mehr.

Baunscheidtieren
Der Erfinder des Baunscheidtierens ist Carl Baunscheidt (1809-1874). Die von ihm entwickelte Technik wird auch als "Akupunktur des Westens" bezeichnet. Sie funktioniert nach dem Prinzip des Ab- und Ausleitens von Krankheitsstoffen. Hierfür wird die Haut mittels einer Rolle (bzw. Scheibe) oberflächlich mit feinen Nadeln gereizt. Durch Einmassieren des Baunscheidtöls in die zuvor entstandenen kleinen Hautwunden erreicht man eine Hautreizung, die zu einem Ausschlag mit kleinen Pusteln führt. Giftstoffe werden nach aussen geleitet und es entsteht ein aktiver Stoffwechselprozess.

Anwendungsmöglichkeiten:
Schmerzen im Bewegungsapparat, Ausleitung von Gewebeschlacken

Schröpfen
Man unterscheidet das blutlose oder trockene Schröpfen und das blutige Schröpfen. Das Erste ist eine kräftigende Therapie und das Zweite eine entlastende Therapie, die über den Blutstrom Einfluss auf die Organsysteme nehmen.
Beim Trockenschröpfen werden ein oder mehrere Schröpfgläser durch einen Unterdruck auf die Haut gesetzt. Meistens wird über die Reflexzonen gearbeitet. Durch die cutivisceralen Reflexbögen (Haut-Organ-Reflex) kann so Einfluss auf die inneren Organe genommen werden. Beim blutigen Schröpfen wird die Haut vor dem Setzen der Schröpfgläser mit einer kleinen Lanzette mehrmals eingeritzt, was zu einer direkten Ausleitung von Blut führt.

Eine Schröpfmassage ist eine Variante des Schröpfens, bei der ein mit einem Vakuum versehener Schröpfkopf auf der Haut hin und her verschoben wird. Ein hochwertiges Massageöl wirkt unterstützend. Dies wird solange ausgeführt bis sich eine Hyperämie (Steigerung der Durchblutung) oder ein oberflächliches Hämatom bildet.

Anwendungsmöglichkeiten:
Unterfunktionen einzelner Organe und Organsysteme, Übersäuerung, Ausleitung von Schlacken und Giftstoffen, Hypertonie, Hypotonie, Migräne, Muskelhartspann, Rückenschmerzen, Ischialgie.

Die Schröpfkopftechnik hat sich im Besonderen in der Frauenheilkunde schon seit altersher bewährt. Die Bindegewebsschwäche (Cellulite und die entzündliche Form die Cellulitis) beeinträchtigen das Aussehen der Haut. Eine gezielte Hautstraffung und Durchblutung einzelner Gewebe fördert Schönheit und Gesundheit. Kaum eine andere Methode bietet eine stärkere und tiefer gehende Massage gegen die Frauenleiden der heutigen Zeit. Das Gewebe wird auf natürlichem und gesundem Weg aufgebaut, gestärkt und formschöner.